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Redebeitrag Stadtrat Christoph Neumann in der Ratsversammlung am 23.10.2024

zu VII-A-10432-VSP-01 Gesamtkonzept für den Lindenauer Hafen

Sehr geehrter Oberbürgermeister Jung,
wertgeschätzte Bürgermeister und Ratsmitglieder,
ehrenwerte Bezirksbeiräte und Ortschaftsräte,
liebe Gäste im Saal und vor den Bildschirmen!
Wertgeschätzte Kollegen,

wie Sie sich erinnern, hat der Stadtrat von Leipzig am 09.02.2022 den Durchstich vom Lindenauer Hafen zum Elster-Saale-Kanal beschlossen. Es haben alle Partei zugestimmt, außer die Grünen.

Mein Antrag für ein Gesamtkonzept für den Lindenauer Hafen zielt darauf ab, dieser großen Entwicklungsmöglichkeit für Leipzig und die Region einen weiteren Anschub zu geben. Beim Lindenauer Hafen sollte man eigentlich vom Leipziger Hafen oder Hafen Leipzig sprechen, denn das wird er bei seiner Fertigstellung auf jeden Fall sein.

Berufsbedingt bin ich fast wöchentlich im Bereich des Hafens und sehe die denkmalgeschützte Baukörperruine des Speichers. Bei dessen Anblick kam mir die Idee, diesen langfristig in das Großprojekt Leipziger Hafen mit einzubeziehen. Was ich aber nicht verstehe, warum werden konkrete Vorschläge zur Entwicklung des Hafens abgelehnt. In diesem meinem Fall ist es die genauere Präzisierung des Stadtratsbeschlusses „Sichern der Potenziale der Gewässerverbindung: Lindenauer Hafen – Saale- Elster-Kanal“ VII-A-06372 vom 09.02.2022.

Dort steht unter Punkt 3, ich zitiere:
Das nördliche Ende des Hafengeländes ist einer weiteren Entwicklung zuzuführen. Dazu soll für das Umfeld der historischen Speicher im Wege der Angebotsplanung einer vorrangig wassertouristischen und kulturellen Nutzung vorgesehen werden. Darüber hinaus ist das Naherholungsgebiet für die Bewohnerinnen und Bewohner von Grünau bis zu Hafen hin auszudehnen und zu gestalten.

Wer den Verwaltungsstandpunkt aber genau liest, kann feststellen, dass mein Antrag als solcher zwar abgelehnt wurde, aber die Planung scheinbar läuft.

Wie wir alle aus der LVZ vom Samstag, 12.10.2024 entnehmen konnten, möchte ein privater Investor aus Leipzig, auf dem ehemaligen Geländer der Polizei am Südufer des Hafens, einen ökologischen Lebensmittelhandel eröffnen. Wir erfuhren, dass die Stadtverwaltung dies kritisch sieht, da dieses Gebiet für die Entwicklung des Leipziger Hafens und dem natürlichen Umfeld benötigt wird. Dies kann ich nicht vollständig nachvollziehen.

Sofern der Leipziger Hafen in einigen Jahren seiner Bestimmung übergeben wird, könnten genau dort private Binnenschiffer, aber auch Radler und Wanderer, ihren Reiseproviant frisch aus der Region gleich am Hafen beziehen. Ich denke, wir sollten langfristig viele solcher Ideen bei der Planung nutzen.

Weiterhin möchte ich aus einem weiteren Stadtratsbeschluss zitieren:
Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum (TWGK) – Beschlossen vom Stadtrat am 22.06.2016.

Im Beschluss unter Punkt 4 steht: Der Arbeitsstand und die erreichten (Zwischen-)Ziele in der Umsetzung des Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzeptes werden regelmäßig evaluiert. Die erste Evaluierung soll zum Ablauf des 1. Bewilligungszeitraumes des Umsetzungsmanagements im November 2017 stattfinden und anschließend alle drei Jahre wiederholt werden.

Meine Frage:
Wann haben wir als Stadtrat einen Bericht bekommen?

Dazu habe ich einen Vorschlag. Über die weitere Entwicklung des gesamten Großprojektes Lindenauer Hafen, mit dem Durchstich zum Leipzig-Saale-Kanal, sollte die Stadtverwaltung den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau in einem Rhythmus von 6 Monaten freiwillig informieren. Ich denke, dies ist für alle Beteiligten und besonders für die Leipziger von großem Interesse.

Bürgermeister Rosenthal; nehmen Sie meine Vorschläge für den Lindenauer Hafen, zukünftig sicherlich Leipziger Hafen oder Hafen Leipzig zur Abgrenzung zum Stadthafen Leipzig, als Anregung und lassen Sie meine Ideen in das Großkonzept mit einfließen. Sofern Sie später Präzisierungen wünschen, stehe ich gern zur Verfügung. Ich denke, damit könnten alle Beteiligten leben. Aus diesem Grunde ziehe ich meinen Antrag zurück.

Danke für die aktive Aufmerksamkeit!

CHristoph Neumann – Ratsherr

PS: Es gilt das gesprochene Wort!

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