Beschlussvorschlag:
Im Rahmen des vom Stadtrat beschlossenen Verfahrens zur Schulnamensgebung bewirbt das Amt für Jugend, Familie und Bildung den Namen „Katharina von Bora“ für eine Grundschule, Oberschule, Gemeinschaftsschule, Förderschule oder für ein Gymnasium der Stadt Leipzig und unterstützt die Schulen bei der pädagogischen Auseinandersetzung mit der Person Katharina von Bora.
Das Amt für Jugend, Familie und Bildung informiert den Stadtrat bis zum Ende des Schuljahres 2017/2018 mittels Sachstandsbericht über erfolgte unterstützende Aktivitäten.
Sachverhalt:
Auch in Leipzig begehen wir in diesem Jahr 2017 das weltweit beachtete 500. Reformationsjubiläum. Dies sollte ein willkommener Anlass dafür sein, die Frau an Dr. Martin Luthers Seite mit der Benennung einer Schule nach ihr zu würdigen.
Katharina von Bora war eine der herausragendsten deutschen Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts. So außergewöhnlich wie der Reformator war auch die Frau an seiner Seite, so spannend und mutig wie sein Lebensweg verlief auch der ihre.
Im Jahr 1499 kam Katharina von Bora in der Region südlich von Leipzig – auf Gut Lippendorf – zur Welt. Mit zehn Jahren kam sie in das Kloster Nimbschen bei Grimma. Unter dem Einfluss der Reformation floh sie mit anderen Nonnen nach Wittenberg. Im Jahr 1525 heiratete sie Martin Luther und brach damit in der damaligen Zeit als „ehemalige“ Nonne ein absolutes Tabu. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten.
Die wohl „berühmteste Pfarrfrau der Welt“ war ihrem Mann stets eine unentbehrliche Gefährtin und Beraterin auf seinem nicht einfachen und mutigem Weg.
Da die meisten Leipziger Schulen in der Vergangenheit überwiegend nach männlichen Persönlichkeiten benannt wurden, wäre eine Namensgebung nach Katharina von Bora ein guter Beitrag dafür, dass eine weitere starke Frau der deutschen Geschichte in der Leipziger Schullandschaft Beachtung findet.