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Gedenken an das „Leipziger Gemetzel“ 1845

Antrag-Nr. VII-A-07213

Beschlussvorschlag
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, auf dem unbebauten Bereich an der Ecke Roßplatz/Universitätsstraße (nördlich des Roßplatzes/westlich der Universitätsstraße, Schillerpark) ein Schild zum Gedenken an das „Leipziger Gemetzel“ mit folgender Aufschrift aufzustellen:
„Als der sächsische Prinz Johann im gegenüberliegenden Hotel de Prusse am Abend des 12. August 1845 speiste, sang eine Menge Leipziger Bürger vor dem Haus deutsch-nationale und patriotische Lieder. Auf Befehl des Prinzen schritt das sächsische Militär ein und erschoss acht Leipziger Patrioten und verletzte vier. Eingegangen in die Geschichte als
L e i p z i g e r G e m e t z e l!“

Sachverhalt
Begründung des Antrags

Am 12.08.1845 weilte Prinz Johann, später König von Sachsen (1854 bis 1873) in Leipzig.
Am Abend speiste er im Hotel de Prusse, an der südlichen Seite des Roßplatzes gelegen, (heute Ecke Grünewaldstraße/Roßplatz) mit Honoratioren der Stadt. Vor dem Haus sang eine Menge deutsch-nationale und patriotische Lieder (vgl. Wikipedia „Leipziger Gemetzel“).
Königliches Militär wurde hinzugerufen. Der Prinz ordnete persönlich die Räumung des Platzes an. Die Truppen bewirkten nun den Rückzug der Demonstranten in die damalige Lerchenallee (den Parkweg auf der Nordseite des Roßplatzes). Als einige Jugendliche eine dort errichtete Barriere überquert hatten, eröffneten die Soldaten das Feuer, wodurch acht
Personen getötet und vier verletzt wurden. Bis in die ersten Stunden des 13.08.1845 kam es daraufhin zu Unruhen in der Stadt.
Der Antrag nimmt Bezug auf den Verwaltungsstandpunkt Nr. VII-A-06827-VSP-01 zum
Antrag der AfD-Fraktion zum Abbau des Friedrich-August-Denkmals auf dem Leipziger Königsplatz. In diesem wird auf die Möglichkeit hingewiesen, an das vom königlich-sächsischen Militär 1845 auf dem Roßplatz verübten „Leipziger Gemetzel“ zu erinnern, dessen Aufarbeitung mit dem Wirken Robert Blums verbunden und der Etablierung des Robert-
Blum-Demokratiepreises verbunden sei. Robert Blum selbst war zwar am 12.08.1845 nicht in Leipzig, sorgte aber in den Folgetagen für eine Beruhigung der Situation und für eine würdevolle Bestattung der Getöteten.
Die antragstellende Fraktion sieht in einer Gedenktafel eine Chance, an die nationale und demokratische Bewegung des Vormärzes in Leipzig zu erinnern. Hierbei soll deutlich gemacht werden, dass die Forderung nach Demokratie und nationaler Einheit unseres Vaterlandes miteinander einhergingen und -gehen. Nicht umsonst sangen 1845 Leipziger Patrioten deutsch-nationale Lieder, denn sie wussten, dass nur die geeinte deutsche Nation den Rahmen für eine wahrhafte Demokratie bieten konnte.

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