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Redebeitrag Stadträtin Sylvia Deubel in der Ratsversammlung am 22./23.05.2024  

zu TOP 18.20 VII-DS-09803 „Grundsatzbeschluss: Naturschutzgroßprojekt Leipziger Auwald“

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Beigeordnete und Stadträte,
sehr geehrte Gäste,

es ist ein Mammut-Projekt!

Die Entstehungsgeschichte unseres Leipziger Auwaldes beginnt nach Ende der letzten großen Eiszeit vor 10.000 Jahren. Mit der Urbarmachung des damaligen Sumpfgebietes zu landwirtschaftlichen Acker- und Weideflächen, durch die Menschen, die in vielen Generationen hier sesshaft geworden sind, wurde der Grundstein für die Situation, wie wir sie heute vorfinden, gelegt.

Es gibt viele Gründe für die Veränderung des Leipziger Auwaldes. Neben der über Jahrhunderte andauernden Umgestaltung zu Landwirtschaftsflächen mittels Drainage und Abwassergräben, Kanalisierung der Fließgewässer und Deichbau zum Hochwasserschutz, waren es die Braunkohlelagerstätten, die als wichtigste Energiequelle in der Region für die Entwicklung zum Industriestandort und damit zu einem enormen Bevölkerungswachstum geführt haben. Letztendlich war es die Braunkohle, die Leipzig zu einer der stärksten Wirtschaftsstandorte Deutschlands werden ließ.

Der Nachteil, den man damals wohl nicht erkannte, war, dass der Abbau der Braunkohle sich nur durch einen massiven Eingriff in den Grundwasserhaushalt realisieren ließ. Auch noch 30 Jahren nach Ende des Braunkohleabbaus, hat die Flutung der Tagebaulöcher auf den Auwald einen enormen Einfluss.

Der Leipziger Auwald unterliegt heute einem starken Nutzungsdruck durch Industrie, Landwirtschaft, Anwohner im Stadtgebiet und im Umland, Wegeverbindungen und nicht zuletzt die Freizeitgestaltung und den Tourismus.

Die Revitalisierung des Leipziger Auwaldes wird ein Drahtseilakt. Die besondere Herausforderung liegt nicht nur in der technischen Umsetzung des Rückbaus der Hochwasserschutzanlagen. Sie birgt ein hohes Konfliktpotential. Die sehr wichtigen Maßnahmen zum Erhalt des Auwaldes, müssen mit den Interessen der Anwohner, der Landwirte, der Industrie und Gewerbetreibenden, sowie den vielen anderen Nutzern in Einklang gebracht werden.  Dabei muss eine hohe Kompromissbereitschaft erreicht werden.

Vielen Dank!

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