Sehr geehrter Oberbürgermeister,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Stadträte und Ortsvorsteher,
sehr geehrte Gäste,
der Klingerplatz ist ein historisches Gartendenkmal im Ortsteil Engelsdorf und entstand um das Jahr 1910 im Zuge großangelegten Wohnungsbaus. Die einst schmucke Parkanlage sticht heute durch überalterte Gehölze, stark verschlissene Wege und fehlende Landschaftsstrukturelemente hervor. Es ist somit wenig verwunderlich, dass die kleine Grünanlage von der Anwohnerschaft kaum genutzt wird, auch wenn die Stadtverwaltung Gegensätzliches behauptet.
An dieser Stelle sei dann doch die Fragestellung erlaubt, ob mancher Stadt- und Grünflächenplaner mit seiner Apparatur ausschließlich über virtuelle Stadtkarten fährt oder sich Gegebenheiten auch mal vor Ort anschaut! Für die AfD-Fraktion bestätigt sich einmal mehr: Die Stadtverwaltung kennt Teile der Stadt nicht und ist vom Bürger weit entfernt!
Andernfalls wäre man sicherlich auch zu der Erkenntnis gelangt, dass die Erstellung und nachfolgende Umsetzung eines Konzeptes für das Gartendenkmal „Klingerplatz“ nicht nur die Aufenthaltsqualität an Ort und Stelle erhöhen würde, sondern sicherlich positiven Einfluss auf das gesamte Wohnumfeld hätte!
Denn rings um den Klingerplatz breitet sich eine der imposantesten Wohnanlagen Engelsdorfs aus – die sogenannte Engelsdorfer Eisenbahnsiedlung. Anfang der 1910er Jahre begann man für die ständig steigende Belegschaft des Reichsbahnausbesserungswerkes günstigen Wohnraum zu schaffen. Bis Ende 1914 wurden 385 Wohnungen fertig gestellt, nach dem Ersten Weltkrieg fanden Erweiterungen statt, sodass 1934 mehr als 750 Wohnungen und neun Läden entstanden waren. Architekt der Siedlung war Wilhelm Günther (1875–1945), dessen Wirken das Ortsbild Engelsdorfs grundlegend geprägt hat.
Aktuell werden zahlreiche Mehrfamilienhäuser nahe des Klingerplatzes durch investitionswillige Marktteilnehmer denkmalschutzgerecht saniert, wodurch die Engelsdorfer Eisenbahnsiedlung zum hochwertigen, dennoch erschwinglichen Wohnort wird. Einzig der teilweise schlechte Straßen- und Gehwegzustand sowie der aktuelle Zustand des Klingerplatzes werten das Wohnquartier ab. Die AfD-Fraktion ist sich bewusst, dass die denkmalschutzgerechte Wiederherstellung und Instandhaltung von Gartendenkmälern Kosten verursacht. Deshalb wurde unsererseits auch ein entsprechender finanziell untersetzter Haushaltsantrag für eben diese Vorhaben eingereicht.
Abschließend möchte ich mit einem bzw. zwei Gerüchten aufräumen. Einige Kommunalvertreter munkelten, dass ich am Klingerplatz wohnen würde oder aber ein verwandtschaftliches Verhältnis zu Immobilienunternehmern hätte, welche am Klingerplatz Eigentum besitzen. Das ist natürlich Blödsinn!
Am Klingerplatz wohne ich nicht – leider muss ich sagen!
Im Vorfeld der Antragserstellung habe ich freilich Kontakt zu Vermietern und Investoren gesucht, welche in den sogenannten Engels Gärten agieren. Man möchte ja schließlich seine parlamentarische Initiative vorstellen und Gedanken austauschen. Ich bedanke mich, und hoffe, dass das Kulturgut „Klingerplatz“ alsbald in alter Pracht erstrahlt!