In der Juni-Ratsversammlung fragten wir bei der Stadtverwaltung zum Stand der geplanten Gleisaufweitung der Straßenbahnschienen an. Wie nun bekannt wurde, wird uns dieses Thema wohl noch bis mindestens 2037 begleiten und mehr als eine Milliarde Euro kosten! Grund dafür ist ein Stadtratsbeschluss aus den neunziger Jahren. Demzufolge sollten alle in Leipzig verlegten Straßenbahngleise sukzessive erneuert werden, um den Gleisachsabstand um 24 cm zu verbreitern. So bestellte man jetzt breitere Straßenbahnen, die ab 2025 in Leipzig fahren sollen. Ursprünglich sollten alle Strecken bis 2030 fertig gestellt werden. Auf unsere zweimalige Nachfrage im Stadtrat, ob dieser Termin eingehalten werden könne, wurde uns vom grünen Baubürgermeister Dienberg geantwortet, dieser Termin würde im Wesentlichen auf jeden Fall eingehalten, weil schon 75 % der Vorhaben realisiert seien. Diese Auskunft war offensichtlich unwahr! Denn Anfang September wurde eine Ratsvorlage veröffentlicht, die eine Verlängerung der geplanten Baumaßnahmen um weitere 7 Jahre beinhaltet. Es drängt sich nun die Frage auf, ob die Falschauskunft des Baudezernenten aus Unwissenheit oder durch schlechte Vorbereitung getroffen wurde. Oder wollte der Baubürgermeister etwa bewusst die Verzögerungen verschleiern?
Lesezeit: 1 Minute
Unwahrheiten aus
dem Baudezernat?
Leipziger Amtsblatt Nr. 17/2023
- Beiträge im Amtsblatt
- Tobias Keller
Teilen:
Facebook
Twitter
Email
Drucken