Deutrichs Hof an der Reichsstraße, ein Kulturdenkmal aus der Spätrenaissance, wurde 1968 vom DDR-Unrechtsregime abgerissen, obwohl das Gebäude die Bombardierungen des 2. Weltkrieges unbeschadet überstanden hatte. Seither ist das Grundstück eine Brachfläche, die zurzeit als Parkplatz genutzt wird. Nun hat die Leipziger Volkszeitung in gründlichen Recherchen herausgefunden, dass die Bundesrepublik Deutschland Eigentümerin des Grundstücks ist. Nein, es ist nicht der private „Projektentwickler“, wie es vermutet wurde. Der Bebauungsplan von 2017 sieht einen denkmalgerechten Wiederaufbau vor. Da der Bundeskanzler uns zugerufen hat, wir müssten „bauen, bauen, bauen“, dürfte es doch kein Problem sein, dieses Kulturdenkmal wiederherzustellen. Doch offenbar scheint die Leipziger Bauverwaltung hier an der Tücke des Objekts zu scheitern: Obwohl der Grundbuchstand eindeutig ist, wird einfach mal behauptet, die Bundesrepublik sei gar nicht Eigentümerin. Außerdem sei ein denkmalgerechter Wiederaufbau unmöglich, weil ja das Gebäude 1968 abgerissen worden sei. Ach so! Wir können nur hoffen, dass der Stadtrat den Oberbürgermeister mit deutlicher Mehrheit auffordert, mit dem Bund Verhandlungen zum Wiederaufbau aufzunehmen. Die Abrisskante am Riquethaus braucht niemand!
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Spätrenaissance
in Leipzig
Leipziger Amtsblatt Nr. 19/2025
- Beiträge im Amtsblatt
- Roland Ulbrich
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