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Redebeitrag Stadträtin Sylvia Deubel in der Ratsversammlung am 19./20.06.2024  

zu TOP 14.31 Antrag - VII-A-09953 „Grünflächen vor repräsentativen Gebäuden wie dem Neuen Rathaus ausreichend bewässern“

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Beigeordnete und Stadträte,
sehr geehrte Gäste,

spaziert man durch Eigenheimsiedlungen kann man fast vor jedem Haus einen gepflegten Vorgarten entdecken. Die meisten Besitzer oder Bewohner sind bemüht die Visitenkarte ihres Hauses möglichst repräsentativ erscheinen zu lassen. Gewissermaßen ist die Grünfläche vor dem Neuen Rathaus der Vorgarten des Oberbürgermeisters und somit die Visitenkarte seines Hauses. Man sollte meinen, dass diese Fläche über das ganze Jahr repräsentativ und einladend aussehen sollte. Doch in manchen heißen Sommern sieht die Rasenfläche alles andere als einladend aus. Um dem Abhilfe zu leisten, haben wir den Antrag gestellt, diese Grünfläche mit einer Beregnungsanlage auszustatten und die Mittel dafür im Doppelhaushalt 2025/2026 einzustellen.

Am 24.01.2024 wurde der Ratsversammlung ein „Bewässerungskonzept für die Stadt Leipzig“ zur Kenntnis gegeben. Unter Pkt. 2.1 dieses Konzeptes wird beschrieben, dass im Wesentlichen die Bewässerung von Stadtbäumen, sowie Pflanzungen in Park- und Grünanlagen mit besonderen Bewässerungs-ansprüchen berücksichtigt werden sollen. Im Weiteren wird ausgeführt, das die Bewässerung mit Niederschlagswasser aus Zisternen, Grundwasser aus Brunnen oder Trinkwasser erfolgen kann. Wir sind der Auffassung, dass es sich beim Rathausvorplatz ebenfalls um eine Grünanlagen mit besonderen Bewässerungsansprüchen handelt.

Um hier die Aufenthaltsqualität zu verbessern, wenn sich an heißen Sommertagen der versiegelte Eingangsbereich zum Neuen Rathaus stark erhitzt und selbst in der Nacht die Temperaturen nicht sinken, weil das Gebäude zusätzlich Wärme speichert und abstrahlt, wäre die Installation einer unterirdisch verlegten Beregnungsanlage mit Versenkregnern, wie sie z.B. auf Sportrasenflächen zum Einsatz kommen, ein profanes Mittel.

In Kombination mit Bodenfeuchtesensoren und Bewässerungssteuerung kann die bedarfsgerechte Bewässerung in den Abend- oder Morgenstunden, außerhalb von Arbeitszeiten und damit unabhängig von einer Verfügbarkeit von Personal, realisiert werden. Damit soll erreicht werden, dass diese Grünfläche ihre mikroklimatischen Kühlfunktion erfüllen kann.

Liest man den VSP, kann man sich nur verwundert die Augen reiben. Da sind dann beim Einbau von Regenwassersammlern und Zisternen die Installations- und Personalkosten viel zu hoch. Außerdem muss bei ausfallendem Niederschlag zusätzlich Trinkwasser verwendet werden.

Beides wird jedoch im Bewässerungskonzept als mögliche Quelle explizit erwähnt. Erstaunlicher Weise wird vor allem Trinkwasser bei der Baumgießaktion, zu der die Leipziger Bevölkerung regelmäßig aufgerufen wird, verwendet. Wie ökologisch sinnvoll es ist, mit ein paar Eimern Wasser einen Baum vor dem Vertrocknen zu schützen, sei dahingestellt. Das ist dann aber nicht auf Kosten der Stadt, sondern reines Privatvergnügen. Scheinbar genügt es dem Oberbürgermeister, aus seinem Fenster auf einen symbolisch grüngestrichenen Radweg zu blicken. Der ist wesentlich klimafreundlicher, als eine echte Grünfläche.

Ich wünsche mir, dass zukünftig wieder mehr Sachlichkeit in der Verwaltung Einzug hält und bitte Sie um Zustimmung unseres Antrages.

Vielen Dank!

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