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Redebeitrag Stadtrat Marius Beyer in der Ratsversammlung vom 08. Februar 2023

zum AfD-ÄA „Einfache und leichte Sprache in der Stadtverwaltung“

Sehr geehrter Oberbürgermeister,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Stadträte und Ortsvorsteher,
sehr geehrte Gäste,

die Kommunikation der Stadtverwaltung gegenüber der Bürgerschaft muss in allen Belangen nachvollziehbar und verständlich sein. Auf Nachfrage sind komplexere Sachverhalte vereinfacht darzustellen. Die Stadtverwaltung führt selbst aus, dass verständliche Kommunikation mit den Leipziger Bürgern einer fortlaufenden internen Abstimmung mit allen Ämtern der Stadtverwaltung bedarf und jeder Bereich angehalten ist, Verbesserungen hervorzubringen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Menschen mit Beeinträchtigungen. Somit ist und bleibt fraglich, warum die Antragstellerin etwas beantragt, was sowieso im Rahmen der Effizienzsteigerung innerhalb der Verwaltung berücksichtigt wird.

Die Antragstellerin – namentlich Bündnis 90/Die Grünen – konterkariert ihr Anliegen „einfache und leicht Sprache“ in der Stadtverwaltung zu verstetigen, verblüffenderweise selbst! Da ist von „Ansprechpartner-Sternchen-in“, „Leipziger-Sternchen-innen“ oder „Bürger-Sternchen-innen“ die Rede.

Meine Damen und Herren, diese bewusst gesetzten Rechtschreibfehler sind alles andere als bürgerfreundlich!

Sprache wird von Menschen gelebt. Sie entwickelt sich aus dem Leben und verändert sich fortwährend. Gesellschaftlicher Wandel, generationsspezifische Kommunikation, wissenschaftliche, technische und globale Entwicklungen machen diesen ständigen Veränderungsprozess erforderlich. Veränderungen setzen sich aber nur durch, wenn sie von der überwiegenden Mehrheit der Sprecher auch allgemein verstanden und akzeptiert werden. Für Veränderungen der deutschen Sprache im Sinne der sogenannten Gendersprache existiert diese Mehrheit nicht!

Mindestens zwei Drittel der Deutschen lehnen eine Gendersprache ab! Politik muss diese eindeutige Volkshaltung in ihrem Handeln berücksichtigen. Auch der Rat für deutsche Rechtschreibung spricht sich gegen die Anwendung der sogenannten Gendersprache aus. Texte sollten nicht nur sachlich korrekt und verständlich, sondern auch lesbar und erlernbar sein! Ferner sollten Menschen durch verwirrende und grammatikalisch falsche Änderungen der deutschen Sprache, wie im Fall der sogenannten Gendersprache, nicht ausgegrenzt werden. Vor diesem Hintergrund hat der Rat die Aufnahme von Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinneren in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung nicht empfohlen.

Auch in der Stadt Leipzig sollten die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung konsequent umgesetzt werden, weil Sprache einen und zusammenführen und nicht ausschließen soll. Mit der gegenderten Sprache werden zudem rund sechs Millionen Menschen in Deutschland ausgegrenzt, die nicht richtig lesen oder schreiben können. Schlussendlich wirkt diese Vergewaltigung der deutschen Sprache ausgrenzend auf integrationswillige Migranten und sie behindert die notwendige Inklusion von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung sowie alle, die auf „Leichte Sprache“ angewiesen sind.

Ich bedanke mich recht herzlich bei der CDU-Fraktion für die Übernahme unseres Änderungsantrages. Diesem Vorschlag können wir gerne folgen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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