Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Stadträte und Ortsvorsteher,
sehr geehrte Gäste,
wir als AfD begrüßen durchaus das längere gemeinsame Lernen an Sachsens bzw. Leipzigs Schulen – aber nur bis zur Klassenstufe 8! Ziel ist, die frühe Trennung der Kinder nach der 4. Klasse nach hinten zu verschieben, um den Schülern mehr Zeit zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten zu geben und die weniger Guten von den Guten lernen zu lassen. Dies fördert nicht zuletzt soziale Kompetenzen, ja den Gemeinsinn mit Kompetenzen wie Empathie, Solidarität, Respekt, Hilfsbereitschaft und soziale Integration. Die klare Trennung in Oberschüler und Gymnasiasten erfolgt dann mit dem Schluss der 8. Klasse. Dies entspricht dem Leistungsprinzip, zumal die AfD auch die Verbindlichkeit der Gymnasialempfehlung mit Letztentscheidung des Lehrers auf Landesebene einführen will. Die CDU-geführte Landesregierung hat sich in Sachsen leider für ein anderes Modell entschieden – Stichwort: Gemeinschaftsschulen!
In Konsequenz wird durch Gleichmacherei das Bildungsniveau an sächsischen Schulen mittel- bis langfristig abgesenkt. Die Leidtragenden sind dabei vor allem die leistungsschwachen Schüler, die eine besondere Förderung benötigen. Leistungsstarke Schüler werden dagegen nicht zu persönlichen Bestleistungen herausgefordert. Lehrkräfte sind ja bereits im mehrgliedrigen Schulsystem mit der Inklusion und Integration von Schülern überfordert. Wie soll das dann erfolgreich in Gemeinschaftsschulen bis Klasse 12 erfolgen? Ja ja, ich höre ihn schon, den Ruf nach mehr Schulsozialarbeit! Mit der Fehlentscheidung der Landesregierung zum sogenannten längeren gemeinsamen Lernen werden wir nun auch auf kommunaler Ebene konfrontiert, wie der Antrag der SPD verdeutlicht.
Die AfD-Fraktion wird den vorliegenden Antrag/VSP nicht nur aus dargelegten bildungspädagogischen Aspekten ablehnen, auch infrastrukturelle sowie bauliche Faktoren spielen hierbei eine Rolle.
Der Neubau von Gemeinschaftsschulen wird in den meisten Fällen einen hohen Flächenverbrauch zur Folge haben. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass wir – sollte vorliegender Antrag beschlossen werden – künftig noch mehr „Schulkombinate“ bekommen werden als das sowieso jetzt schon der Fall ist. Gute Schulbaupolitik sieht anders aus! Sollten sich bestehende Schulen tatsächlich für die Entwicklung zu einer Gemeinschaftsschule entscheiden, so wird dies nur mit entsprechend finanziell untersetzten Umbaumaßnahmen erreicht werden können. Anzahl an allgemeinen Unterrichtsräumen und Fachkabinetten, Ausgestaltung des Schulgebäudeinneren und des Außengeländes werden Themen sein, die Schulamt und Planer vor kaum lösbare Aufgaben stellen werden. Meine Damen und Herren, ich bitte auch Sie, diesen Vorstoß abzulehnen! Leipzigs Stadtverwaltung sollte weiterhin Kraft in die Abarbeitung der existierenden Fehlbedarfe an Grundschul-, Oberschul-, und Gymnasialplätzen investieren und sich nicht mit irgendwelchen links-grünen Träumereien verzetteln.