In der November-Ratsversammlung beschloss eine Mehrheit der Stadträte den Antrag der Linksfraktion zuzustimmen, die Turmgutstraße in Gohlis in „Boris-Romantschenko-Straße“ umzubenennen. Allein die AfD-Fraktion votierte einmütig dagegen. Grund: Die Umbenennung der Turmgutstraße am russischen Generalkonsulat ist aus AfD-Sicht zweifelhafte Symbolpolitik und zwar in einer Situation, in der kluges Verhalten in schwieriger Weltlage auch in Bezug auf städtische Aktivitäten weiterhin unverzichtbar bleibt. Um Eines klarzustellen: Die AfD fordert die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen der russischen Streitkräfte und ein Ende des Blutvergießens in der Ukraine mit den schrecklichen Folgen für die Zivilbevölkerung. Die Umbenennung der Turmgutstraße ist dagegen ein Produkt des Zeitgeistes und sachlich in keiner Weise zielführend. Die Turmgutstraße besteht seit über 100 Jahren und ist Teil der Leipziger Stadtgeschichte. Für das tragische Kriegsopfer Boris Romantschenko war eine andere, würdige Entscheidung hinsichtlich Straßenbenennung möglich. Eine Petition von Anwohnern gegen die geplante Umbenennung fand keine positive Berücksichtigung, genauso wenig wie die generelle Ablehnung durch den zuständigen Stadtbezirksbeirat. Fazit: Eine Niederlage der Vernunft!
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Zeitgeist contra
Tradition!
Leipziger Amtsblatt Nr. 22/2022
- Beiträge im Amtsblatt
- Karl-Heinz Obser
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