Sehr geehrter Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
Diese Vorlage ist eine Möglichkeit, es sich mit allen Beteiligten zu verscherzen. Handwerker und Dienstleister können schon heute nur selten im Waldstraßenviertel parken oder halten, ohne eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Künftig soll auch das Finden eines Parkplatzes noch Geld kosten. Ausnahmegenehmigungen kosten auch Geld und vor allem zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
Büros im Waldstraßenviertel können keine Besprechungen über 1,5std durchführen weil ja sonst die Parkuhr abläuft. Man vergleiche die Sitzungszeiten in den Stadtratsausschüssen oder in der Ratsversammlung, die nur selten in diese Zeit zu pressen wären.
Anwohner werden künftig zwar nicht vom Parkplatzsuchverkehr befreit, sollen aber nun jährlich für die langen Wege zwischen Wohnort und Parkplatz zahlen ohne eine zusätzliche Leistung zu empfangen.
Ladengeschäfte, die derzeit keine Kundenparkplätze haben und deren Anlieferung sich oftmals katastrophal gestaltet, werden nun ein weiteres Mal das Nachsehen haben weil sie nicht ausreichend in der Planung berücksichtigt wurden.
Einzig und allein die zusätzlichen 50 Parkplätze auf dem Stadionvorplatz versprechen eine geringe Linderung des Parkplatzproblemes westlich der Waldstraße. Dies sind aber viel zu wenig, um die Not der Anwohner zu lindern und Parkplatzgebühren akzeptanzfähig zu machen.
Zu einer echten Entlastung des Straßenraumes werden mindestens 500 Stellplätze gebraucht, in denen Anwohner ihr Auto sicher abstellen können und damit den Parkdruck auf der Straße mindern.
Dies schafft man nur durch Tiefgaragen oder Parkhäuser.
Ähnlich des Parkhaus- und Tiefgaragenkonzeptes der Innenstadt, hätte man auch im Waldstraßenviertel ein solches wenigstens mal in Betracht ziehen können. Dann wären auch Parkgebühren plausibel. Die zwei Parkhäuser am Zoo zeigen übrigens, dass sich die Parkraumsituation dort auch für die Bewohner erheblich entspannt hat
In dieser Vorlage jedoch ist kein einziger Lösungsansatz erkennbar, außer dem neuen Wegelagerungsprinzip, wer hier sein will muss zahlen.
Deshalb ist von einer Zustimmung zum gesamten Punkt 1 der Vorlage dringend abzuraten.
Rede zur Vorlage – VI-DS-03681 Bewohnerparken und Bewohnerschutzzone Waldstraßenviertel