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Bebauung Matthaikirchhof

Prämissen der AfD-Stadtratsfraktion zur künftigen Bebauung
Matthaikirchhof

1. Das zu entwickelnde Areal „Matthaikirchhof“ ist, historisch gesehen, die Keimzelle der Stadt Leipzig. D i e s e Tatsache ist aus Sicht der AfD-Fraktion v o r r a n g i g zu würdigen, indem bei künftiger Bebauung weitestgehend die alte städtebauliche Struktur , d.h. Kleinteiligkeit und damit Leipziger Identität, wiederherzustellen ist. Dies ist auch unter dem Gesichtspunkt anzustreben, da im Leipziger Innenstadtbereich inzwischen viel ursprüngliche Urbanität und damit städtebauliche Attraktivität infolge seelenloser, europaweit austauschbarer Neubebauung unwiederbringlich verloren gegangen ist. Daher darf das Gebiet auf keinen Fall mit monofunktionalen Nutzungsstruk- turen überzogen werden. Im Gegenteil, die anzusiedelnden Nutzungen müssen vielfältig sein; Wohnungen, Geschäfte, soziale Einrichtungen u.s.w.. Die Klingertreppe bildet einen
großartigen Zugang zu diesem neuen Leipziger Stadtviertel. Dementsprechend sollte sich auch die neue Bebauung dieser öffnen. Die ehemalige Töpferstraße muss als Andiener und aus
feuertechnischen Gründen wieder gewidmet werden und eine klare Baukante zum Dittrichring bilden.

2. Ein Einheits- und Freiheitsdenkmal, welches die AfD-Fraktion als solches befürwortet, sollte auf dem Areal „Matthaikirschhof“ allerdings k e i n e n Platz finden, da diese Fläche an keiner Stelle ein authentischer Ort der Friedlichen Revolution von1989 / 90 ist. Es sei in diesem Zusammenhang als Negativ-Beispiel auf die seinerzeit völlig unzutreffende Zusatzbezeichnung des Wilhelm-Leuschner-Platzes als „Platz der Friedlichen Revolution“ verwiesen, auf dem die Revolution eben n i c h t stattfand – ein Umstand, welcher bei den Leipzigern im Nachgang berechtigte Kritik auslöste. Daher lehnt es die AfD-Fraktion ab, dass der Planungsprozess „Leipziger Einheits-und
Freiheitsdenkmal“ Gegenstand der Neufassung der Verwaltungsvorlage Nr. VI-DS-04384-NF-04 ist. Die diesbezügliche Passage in dieser Vorlage ist ersatzlos zu streichen!

3. Der sogenannte Stasi-Neubau, welcher an dieser Örtlichkeit den Macht- und städtbaulichen Zer- störungswillen der SED-Machthaber dokumentiert – bezogen auf die Leipziger Bürger und das alte Stadtbild Leipzigs – ist k o m p l e t t abzureißen. Er stellt zu allererst auch eine Bauschande dar, deren finstere Monomentalität nicht auch noch durch Fortbestand ihrer Existenz, auch einer teilweisen nicht, eine nachträgliche „Würdigung“ erfahren sollte. Für die etwaige Nutzung der
Kellerräume (z.B. für Archive) durch geschickte Einbindung in die Neubebauung ist die AfD Fraktion allerdings offen.

4. Für ein zu errichtendes Archiv-Gebäude, welches in der Art üblicher Bauausführung von Archiven (siehe die beiden monumentalen, fensterlosen Baukörper des Archivs der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig) der von der AfD-Fraktion angestrebten Neubebauung des Matthäikirchhofes abträglich wäre, ist ein anderer, geeigneter Ort in der Leipziger Innenstadt auszuwählen. Dieses Gebäude muss sich nicht auf diesem attraktiven Areal befinden, da es zu einer stadtbildprägenden Lösung an dieser Örtlichkeit schwerlich beitragen kann.

5. Die AfD-Fraktion findet den Gedanken von Frau Pfarrerin Tadikken sehr interessant, die infolge Kriegseinwirkung zerstörte Matthäikirche durch ein neu zu bauendes Gebäude in geeigneter Weise „nachzuzeichnen“. Dies ist eine Überlegung, welche gerade im diesjährigen Luther-Jahr allzu berechtigt und prüfenswert ist.

6. Unumgänglich für den nachhaltigen Erfolg der Neubebauung „Mattäikirchhof“ ist und bleibt die Bürgerbeteiligung und Bürgerdiskussion in allen Phasen der Planung und Bauausführung – auch deshalb, da durchaus mit nationaler und internationaler Aufmerksamkeit zu rechnen ist. Für
dieses Bürgerengagement wird sich die AfD-Fraktion jedenfalls im Stadtrat und in der Leipziger Öffentlichkeit einsetzen.

7. Zu den vorhandenen Einrichtungen des Gebäudebestandes: Die AfD-Fraktion bekennt sich zur „Runden Ecke“ als derzeit einer der wichtigsten zentralen Gedenk-und Informationsorte der
Friedlichen Revolution in Leipzig. Die Möglichkeit des Fortbestandes des Schulmuseums in diesem Gebäudeensemble sollte weiterhin erwogen werden, da aus Sicht der AfD-Fraktion für die verschiedenen Ausstellungen und Dokumentationen mit großem Engagement der Leitung des
Schulmuseums sehr gute bauliche Voraussetzungen geschaffen wurden.

i.A. gez. Karl-Heinz Obser
Fraktionsgeschäftsführer

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