Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Beigeordnete und Stadträte,
sehr geehrte Gäste,
in Bezug auf familienfreundliche Stadtratsarbeit besteht dringender Handlungsbedarf.
Im Rathaus mehrere Ruhe- und Wickelräume für Eltern und Kinder zu schaffen ist längst überfällig. Diese sollten allerdings für alle Besucher, Angestellte und Stadträte zur Verfügung stehen. Nicht, wie im Pkt. 4 des Antrages, der sich nur auf Gremienmitglieder bezieht.
Doch es grenzt an Zynismus und ist ein falsches Signal an die Steuerzahler, wenn Stadträte einen Zuschuss für die Betreuung von Kindern oder Familienangehörige beantragen.
Es gibt in Leipzig viele Angestellte und Unternehmer in der freien Wirtschaft, die ein ausgefülltes Berufs- und Familienleben unter einen Hut bringen müssen, ohne extra Zuschläge zu bekommen, außer steuerlich absetzbare Betreuungskosten oder Pflegegeld.
Der Beschlussvorschlag der AfD-Fraktion vom Oktober 2020 die Anzahl der Anträge pro Fraktion zu reduzieren, um ehrenamtliche Stadtratsarbeit zeitlich zu straffen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Ich persönlich habe das Stadtratsmandat nur annehmen können, weil meine Kinder bereits dem intensiven Betreuungsalter entwachsen waren und ich auf die Unterstützung meines Mannes zählen kann. Und dennoch kommt es in meinem Terminkalender oft zu Überschneidungen mit Arbeitszeiten und sogar Ausschüssen. Dann muss ich meine Kollegen um Vertretung bitten.
Wir beantragen eine punktweise Abstimmung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!