Sachverhalt
Der Verwaltungsrat der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, deren Vorsitzender der Leipziger Oberbürgermeister ist, hat ein neues Beratungs- und Servicekonzept beschlossen. Unter der Schlagzeile „Moderate Anpassung des Filialnetzes“ sind u. a. Schließungen von 10 Filialen zum 1. Januar 2023 Inhalt der neuen Konzeption. Mit acht Filialschließungen liegt der Schwerpunkt dieser Veränderung im Stadtgebiet Leipzig.
Folgende Leipziger Filialen werden zu Jahresbeginn 2023 vom Netz genommen:
Jahnallee, Gohliser Straße, Knauthain, Paunsdorf, Möckern, Kantstraße, Thekla, Mölkau
Seitens des Sparkassenvorstandes werden diese Maßnahmen durch eine rückläufige Nachfrage nach stationärem Service und Beratungsleistungen, einer gesteigerten Nutzung der mobilen Anwendungen mittels Sparkassen-App und Online-Banking begründet.
Trotzdem muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Sparkasse Leipzig bereits in den vergangenen Jahren ihr Filialnetz immer weiter ausgedünnt und Standorte im Stadtgebiet und in den Landkreisen geschlossen hat. Gerade bei älteren Kunden, die ihre Bankgeschäfte nicht online erledigen, sorgte das für Unmut.
Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Filial-Abbau noch verstärkt. In Sachsen verschwanden im Jahr 2020 allein 52 Filialen. Die Zahl der sächsischen Sparkassen-Standorte ist laut Ostdeutschem Sparkassenverband in den letzten zehn Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen.
Daher fragen wir an:
- Welche Kompensationen sind für die wegfallenden Filialstandorte geplant (z.B. Neuinstallation bzw. Beibehaltung von SB-Automaten, Einsatz von „Fahrbaren Filialen“)? Welche Maßnahmen sind für die konkreten Einzelstandorte vorgesehen?
- Ist in den nächsten Jahren mit weiteren Filialschließungen im Leipziger Stadtgebiet zu rechnen?
- Hat sich der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig für den Erhalt der von Schließung betroffenen Leipziger Filialen im Bürgerinteresse eingesetzt?